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Micromanager vs. Leader. 4 Facetten von Micromanagement

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Okt 29, 2021

Wenn Du Unternehmer oder in einer leitenden Position bist, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass Dein Team ein Problem mit Deinem Führungsstil hat – weil Du wie ein Mikromanager “führst”. Das ist fatal, denn Mikromanagement ist eine der Hauptursachen dafür, dass Menschen sehr schnell die Freude an ihrer Arbeit verlieren. Das gilt sowohl für den Unternehmer als auch für die Mitarbeiter im Unternehmen. Denn niemand möchte ständig kontrolliert werden und das Gefühl haben, dass ihm einfach nicht vertraut wird, dass er offensichtlich nicht das Gefühl erzeugt, dass er in der Lage ist, seine Arbeit ordentlich zu erledigen. Doch was sind überhaupt die Eigenschaften von einem Micro-Manager? 

4 Zeichen dafür, dass Du ein Mikromanager bist

Mikro-Management bedeutet ja nichts anderes als Du erstens, überall involviert sein willst, zweitens, alles nachkontrollierst, drittens, Deinen Mitarbeitern auf der Schulter sitzt und viertens, ihnen ständig sagst, was sie tun sollen und wie. Damit ist der Arbeitsalltag einer Führungskraft in der Regel schon komplett ausgelastet.

Mikromanagement: Folgen fürs ganze Team

Auf der einen Seite sorgt es dafür, dass der Unternehmer selber seine persönliche Freiheit aufgibt, weil ein praktisch ständiger Kontrollzwang daraus resultiert. 

Viele Unternehmer und Führungskräfte schildern immer wieder dieses Gefühl überhaupt nicht die Dinge tun zu können, die sie eigentlich tun möchten und müssen, um den Erwartungen an ihre Position gerecht zu werden, wie z. B. an der Unternehmensentwicklung zu arbeiten, neue Projekte anzustoßen, eine Vision zu kreieren, einen strategischen Fahrplan zu erzeugen usw. Auf der Mitarbeiterseite sorgt es dafür, dass die Menschen kontinuierlich das Gefühl haben, dass ihnen der Unternehmer / Leader nicht vertraut. Warum sonst würde er die ganze Zeit immer wieder nachkontrollieren, drauf gucken, Entscheidungen revidieren oder selber immer die letztendliche Entscheidung treffen, egal in welchem Bereich. Das kommuniziert einfach nur Misstrauen und das führt sehr schnell dazu, dass Menschen keine Eigeninitiative mehr entwickeln. Dann bekommst Du diesen berühmten Dienst nach Vorschrift. Eine der häufigsten Klagen, die ich von Unternehmern höre ist, dass ihre Mitarbeiter nicht wirklich mitziehen, dass sie keine Eigeninitiative zeigen, dass sie irgendwie keinen richtigen Drive entwickeln. Genau das ist das Problem: Wenn der Mensch gelernt hat, dass er sowieso nichts richtig machen kann, denn am Schluss wird der Mikromanager die Entscheidung treffen und mir alles abnehmen, dann muss ich mir auch nicht mehr Mühe geben. Das ist normale menschliche Psychologie und es ist natürlich sehr schade, denn jetzt dreht sich das Rad nicht. Damit wird der Unternehmer darin bestätigt, wie richtig sein Mikromanagement ist, weil die anderen ja eben nicht ordentlich abliefern, solange er nicht drauf guckt. Das ist sehr leicht zu verstehen, wenn man einmal darauf schaut, woher Mikro-Management eigentlich kommt bzw. warum sich die allermeisten Unternehmer in diese Verhaltensweisen zurückziehen. Im Folgenden erfährst Du die 4 typischen Gründe dafür, dass Unternehmer und Führungskräfte sich ins Mikromanagement zurückziehen, was Du dagegen tun kannst und wie Du dafür sorgen kannst, in Zukunft nicht mehr im Mikromanagement zu versinken.

  1. Kontrolle
    Natürlich möchten wir alle dafür sorgen, dass alles möglichst gut läuft. Natürlich möchten wir immer wissen, dass die Ergebnisse auch so sein werden, wie wir uns das vorstellen. Daher kommt dieser Wunsch nach Kontrolle. Wir möchten festlegen, dass das Ergebnis in der Zukunft so sein wird, wie wir uns das vorstellen. Um das zu gewährleisten, versuchen wir alle „beweglichen Teile“ so zu kontrollieren, wie wir sie haben wollen. Nun der Irrglaube da drin ist, dass der Mikromanager die einzige Person ist, die es richtig kann und dass Deine Art und Weise die einzig richtige ist – beides ist nicht der Fall.
  2. Perfektionismus
    Perfektionismus ist die Furcht davor, Fehler zu machen, also dass etwas nicht funktionieren könnte, dass das Ergebnis schlecht sein könnte oder dass es ein Fehlschlag wird. Perfektionismus ist ein absoluter Stolperstein, denn „perfekt“ existiert nicht. Wer Fehler vermeidet, nimmt sich und anderen automatisch die Möglichkeit zu lernen. Das Wichtigste für uns als Menschen, egal ob als Mitarbeiter oder Unternehmer ist doch, zu lernen und kontinuierlich uns weiterzuentwickeln. Wir lernen doch nur aus den Fehlern!
  3. Mangel an Vertrauen
    Dann kommt der Mangel an Vertrauen zum Tragen, denn letztendlich nimmst Du Deinen Mitarbeitern die Möglichkeit, Fehler zu machen. Du willst ja in ihrem Job mitspielen, damit keine Fehler passieren. Deine Mitarbeiter können aber nur lernen, wie sie es am besten machen, wenn Du ihnen erlaubt bzw. wenn Du sie sogar ermutigst, Fehler zu machen.
  4. Angst
    Hier ist der eine Punkt, der diese drei Dinge vereinigt: Die Ursache dafür ist letztlich immer Angst. Der Mikromanager hat Angst davor, dass es nicht funktioniert, Rechnungen nicht bezahlt werden können, dass die Kunden abspringen, dass es zu viele Reklamationen, gibt. Oder er hat oder sie hat Angst davor, dass es nach außen schlecht aussehen könnte, dass Unternehmer / Kollegen lachen, dass Menschen einen nicht mehr mögen, die Familie einen verlässt. Die Liste kann noch so weiter ergänzt werden. Letztlich basiert der Wunsch nach Kontrolle, Perfektionismus und dieses Misstrauen immer auf Angst.

 

Wie Du Mikromanagement vermeiden kannst indem Du Dich Deinen Ängsten stellst

Wenn Du Angst spürst, muss das nicht gleich ein schlechtes Zeichen sein. Angst kann auch eine Einladung sein, in eine neue Richtung zu gehen. Und weil es neu ist und Dein inneres System Gewohnheiten liebt, reagiert es mit Stress. Das bestätigt sogar die moderne psychologische Wissenschaft. Angst ist für uns Menschen ein Hinweisschild: Da ist etwas, worum Du Dich kümmern musst und deswegen kann es sich sogar lohnen, genau in diese Richtung zu gehen.

Mikromanagement vermeiden indem Du Vertrauen vorschießt

Das ganze fängt an, indem Du Deinen Mitarbeitern wirklich Vertrauen schenkst. Lass sie ihre Arbeit machen, sag ihnen vorher genau, was das Ergebnis sein soll. Dann lass sie ihre Arbeit tun und Du wirst feststellen, wenn Du damit anfängst, dann kommen sie am Anfang und fragen, ob sie das so oder so machen können, ob Du noch mal drauf schauen kannst. Hier ist es jetzt ganz entscheidend, Unterstützung zu geben und zwar nicht Unterstützung in der Art und Weise, dass Du jetzt sagst „Okay, kannst Du so machen“ oder „Komm her, ich erkläre Dir, wie das geht“, sondern zu sagen: „Okay, das ist das, was ich von Dir möchte, das ist Dein Job – mach’s!“.

Mikromanagement vs. Leadership

Wenn Du plötzlich vom Mikro-Manager in den Leadership-Modus wechselst, ist es vielleicht für beide Seiten zunächst ein sehr seltsames Gefühl. Du wirst aber schnell sehen, dass Dein Team wirklich viel mehr Spaß an seiner Arbeit hat. Du wirst ein neues Level an Vertrauen spüren, das euch verbindet, indem Du Deinen Mitarbeitern gestattest einfach notwendige Fehler zu machen und daraus zu lernen. Du wirst sehr schnell bemerken, dass Deine Mitarbeiter sich weitere Verantwortung suchen, dass sie selbstständiger werden und dass sie genau das tun, was Du als Leader gerne hättest, nämlich: endlich mal Verantwortung übernehmen und alleine nach vorne gehen. 

Was von Dir als Leader erwartet wird

Das Feedback, was ich immer wieder von den Unternehmern bekomme, mit denen ich arbeite und die sich auf dieses Experiment einlassen: Die Effekte kommen sehr schnell. Mitarbeiter sind zufriedener und der Unternehmer ist zufriedener, denn auf einmal hast Du mehr Freiraum! Du musst Dich jetzt nicht mehr um alles kümmern, sondern Du überlässt endlich den Leuten, die Du ja extra dafür eingestellt hast und lässt sie ihre Arbeit auf ihre Art und Weise machen. Das einzige, was uns alle doch interessieren sollte, sind die Ergebnisse. Und genau das ist es, was von Dir als Leader erwartet wird: Wenn Dein Team die richtigen Ergebnisse bringt, die Du haben willst, dann musst Du Dich nicht darum kümmern, wie sie das ganze machen. Vertrauen schenken, Verantwortung abgeben und Delegieren sind alles Aufgaben, die in den Bereich Leadership fallen. Vertraue Deinen Mitarbeitern und sie werden sich die Unterstützung holen für das, was sie dort tun.

Und wenn es gar nicht mehr funktioniert: Ausweg Personalwechsel?

Im Zweifel, wenn es wirklich gar nicht mehr weitergeht, dass Du als Ansprechpartner zur Verfügung stehst, dann kommst Du um einen Personalwechsel nicht herum Wenn jemand die ganze Zeit zu Dir kommt und sagt „Kannst Du das machen?“ oder „Kannst Du mir helfen?“, dann musst Du Dich doch fragen, warum Du ihn oder sie denn eingestellt hast. Das brauchst Du gar nicht, wenn Du die ganze Arbeit allein machst. Dann hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder Du versuchst es intern mit einer andere Stelle für diese Person und/oder Du besetzt die Position gleich neu.

Der weitere Schritt, der notwendig ist, ist natürlich die Suche danach, warum Du diese Ängste davor hast, zu versagen oder schlecht auszusehen, nicht mehr gemocht zu werden. Was letztendlich die Ursachen dafür sind, dass Du Mikromanager bist, lässt sich in einem persönlichen Training am besten klären lässt. Wenn Du mehr Informationen über das Thema Mikromanagement haben willst, dann kannst Du gerne auch in mein Buch „Verabredung mit dem Erfolg“ schauen. Da gibt es ein ganzes Kapitel über das Thema Mikromanagement und Vertrauen. Du kannst dort noch mal ganz genau nachlesen, wie Du auch am besten aus dieser Situation entkommen kannst.

 

Erfolgsroutinen, Leadership, Kommunikation und Unternehmertum sind übrigens auch Themen, über die ich regelmäßig mit Unternehmern beim Workshop spreche. Du möchtest beim nächsten Event dabei sein? Dann sichere Dir ein Ticket für den nächsten Unternehmer-Workshop vom 05.-06. September 2024 in Hamburg.

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