Unternehmer-Workshop 07.-08.06.2024 Spare € 250,- Code EARLYJUN2024 →

Eigenschaften einer Führungskraft und 3 Beispiele für Anti-Leader

988
Mai 3, 2022

Alle Probleme in Unternehmen, Organisationen oder in der Politik lassen sich auf mangelhafte Leadership zurückführen. Es gibt keine schlechten Teams, nur schlechte Team Leader ohne echte Leader-Eigenschaften. 

Auf der ganzen Welt sind äußerst wenige Führungspositionen mit wirklich guten Leadern besetzt. Die Fakten zeigen, dass circa 90 % der Führungspositionen mit inkompetenten Menschen besetzt sind. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das der Normalfall ist. 

Männer haben weltweit über 90 % der Führungspositionen inne. Wir haben es also mit einem von Männern verursachten Problem zu tun. Es ist die Arroganz, welche die allermeisten Männer zeigen, die für ihren beruflichen Erfolg sorgt. Arroganz und Erwartungshaltung sind anstelle von Kompetenz, Disziplin und Demut anzutreffen. Die Tendenz, wirklich an sich selbst zu arbeiten, ist entsprechend enorm gering.

Interessanterweise ist dies ein Phänomen, das fast nur Männer betrifft. 

Es liegt darin begründet, dass Frauen sich sehr viel weniger von ihrem Ego leiten lassen und in aller Regel tatsächlich durch Kompetenz überzeugen. 

🙅🏼‍♀️ Männer hingegen blenden durch Auftreten, das von grundlos übersteigertem Selbstvertrauen geprägt ist. Im englischen Sprachraum heißt das „Confidence over Competence“.

Leadership und das Führen von Teams ist erlernbar. Die allermeisten werden nicht bereit sein, ihr Ego – und damit sich selbst – in Frage zu stellen und die Fähigkeiten zu erwerben, die eine gute Führungskraft braucht, um Teams erfolgreich führen zu können. 

 

Leadership-Killer Nr. 1: Der Leader und sein Ego

So gut wie immer ist das Ego des Leaders das Problem. Das sture Festhalten an der Überzeugung, dass es andere auch nicht besser können, verhindert jegliches Wachstum als Leader.

Alles, was Menschen heute wissen und können, haben sie von anderen gelernt. Das ist das Prinzip der menschlichen Gesellschaft. Natürlich kommt immer wieder neues Wissen hinzu. Aber das wird von einzelnen Personen oder kleinen Gruppen erzeugt und dann verbreitet.

Dennoch ist kaum ein Leader bereit, seine Weltsicht in Frage zu stellen. Kaum einer ist in der Lage und hat Interesse daran, nach der Wahrheit zu suchen und dann zu lernen, was erforderlich ist für das Führen von Teams.

Das ist mit Arbeit, Disziplin und Überwindung von Widerständen verbunden. Sobald dann aber die erste Ankündigung von Anstrengung und Arbeit zu sehen ist, ziehen sich die meisten Leader zurück. Das gilt ganz besonders, wenn es um persönliche Weiterentwicklung geht.

Immer wieder fallen dabei 3 Persönlichkeitstypen auf, die sich selbst im Wege stehen, wenn es darum geht, Teams erfolgreich führen zu können:

  1. Ego-Falle: Der Besserwisser

    Das Ego leistet maximalen Widerstand gegen jede Art von Kritik. Jedes Ego sieht sich selbst als unfehlbar und perfekt. Diese Leader können alles und dazu natürlich auch noch am besten.

  2. Ego-Falle: Der Unsichtbare

    Dann gibt es Leader, deren Ego sie dazu bewegt, sich einfach und überall zu verstecken. Sie meiden Kontakt zu anderen, auch zu ihren Mitarbeitern. Sie wollen nicht gesehen werden. Damit vermeiden Sie Kritik.

  3. Ego-Falle: Der Charismatiker

    Die charismatischen, ego-getriebenen Anführer sind es, die am häufigsten zu finden sind. Wenn Sie die Führung abgeben, sorgen Sie dafür, dass der Nachfolger scheitern muss. Oder sie suchen sich einen schwachen Nachfolger aus, der der Aufgabe unnötig gewachsen ist. Das typische deutsche Familienunternehmen fällt aus in diese Kategorie. Immerhin scheitert die Übergabe an die nächste Generation bereits in 75 % der Fälle.

Der Leader vom Typ „Besserwisser” und der „Unsichtbare” werden wichtige Entscheidungen aufschieben oder vermeiden. Sie verwenden viel Energie darauf, sich um ihr Bild, das sie nach außen abgeben, zu kümmern. Kritik ist innen ein absolutes Gräuel. Es besteht eine Abhängigkeit von der äußeren Beurteilung, denn sie wollen nicht dumm oder unfähig erscheinen.

 

Leader vs. Anti-Leader – so findest Du’s raus

Der ego-getriebene Anti-Leader sieht in den Spiegel, wenn er Erfolg hat und feiert sich selbst. Wenn etwas schiefgeht, dann sieht er aus dem Fenster und sucht nach etwas oder jemandem, dem er die Schuld dafür geben kann. Dieser Typ wird bestenfalls zur Mittelmäßigkeit eines Unternehmens führen. In aller Regel bedeutet er allerdings das unvermeidbare Scheitern des Unternehmens.

Eine gute Führungskraft vom Typ Leader sieht aus dem Fenster, wenn er Erfolg hat. Er sucht nach einem Baustein, der dafür verantwortlich ist, dass er Erfolg hatte. Wenn er dort keine Erklärung findet, wird er wahrscheinlich sagen: Wir hatten einfach nur Glück. Wenn etwas schief geht, dann sieht er wieder in den Spiegel und sucht die Antworten bei sich selbst.

 

Was ist Leadership mit 100% Ownership?

Hier gehen die Meinungen auseinander. Oft hört man als Antwort:

  • es geht darum, Menschen zum Mitmachen zu bewegen
  • es geht um die Beeinflussung von Menschen
  • es geht darum, Autorität zu erlangen, um Menschen sagen zu können was sie tun sollen
  • es geht darum, anderen ihren Platz zu zeigen und sie zu dominieren

Ich halte das alles für falsch. Leader zu sein ist ein Lebenskonzept. Es ist keine Rolle und auch kein Job, der sich auf das Führen von Teams reduzieren ließe. Für mich ist die Definition klar und simpel: gute Führung bedeutet zu gewinnen – um jeden Preis.

 

Erfolgreiche Führung wirkt sich auf die Unternehmens-Performance aus

Jahrelange wissenschaftliche Untersuchungen haben sich damit beschäftigt, warum es nur so wenige wirklich großartige Unternehmen auf der Welt gibt. Durch die Analyse von 1275 Unternehmen, die sich auf der FORTUNE 500 Listen befunden haben, ließen sich lediglich 11 Unternehmen identifizieren, die großartig waren.

Ganz großartig wurde in dieser Untersuchung eine wirtschaftliche Entwicklung betrachtet, die dauerhaft 3 % über der durchschnittlichen Entwicklung des Marktes lag. Weiterhin wurde eine ganze Reihe von Kriterien identifiziert, die ebenfalls zu dieser Beurteilung beitragen. Eine gute Führungskraft kann ein Unternehmen zum Marktführer machen und zu erheblichem Wachstum führen.

Die Ursache für diese großartige Performance war ganz eindeutig das Level an Leadership-Kompetenz, welches dem CEO zuzuschreiben war. Dazu zählt auch dieses Leadership-Prinzip:

👉🏻 Ein guter Leader will, dass die anderen um ihn herum und in seinem Team diese Leadership-Kompetenz immer wieder übernehmen. Er fühlt sich in seiner Position von anderen Personen mit Leadership-Qualitäten nicht bedroht.

 

Leader mit Personenkult: Unternehmen auf die Zeit nach ihnen vorbereiten

Es gibt eine Schattenseite, wenn die Führungsperson die Schlüsselfigur in ihrem Unternehmen übernimmt. So ein CEO oder Unternehmer kann mit Erfolg ein Unternehmen und Team führen und wachsen lassen. Sobald er aber die Führung abgibt, bricht alles zusammen. So ein CEO mit 1000 Helfern hat es versäumt, sein Team zu befähigen und eine dezentralisierte Führung zu etablieren.

 

Wie Du mit dem Leadership-Manifest in 10 Schritten Complete Ownership übernimmst

  1. Um jeden Preis zu gewinnen bedeutet, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um mein Ziel zu erreichen. 
  2. Ich werde jeden Widerstand überwinden und jedes Hindernis zerstören. 
  3. Wenn ich es nicht zerstören kann, dann werde ich einen Weg um das Hindernis herum finden, um mein Ziel zu erreichen.
  4. Mein skrupelloses Commitment zu Resultaten treibt mich langsam vorwärts, bis ich erreicht habe, was ich will.
  5. Ich werde niemals aufgeben und mich nicht mit Entschuldigungen oder Begründungen zufriedengeben.
  6. Ich strebe unnachgiebig vorwärts, allen Hindernissen zum Trotz. Aber ich weiß auch, wann ich mich zurückziehen muss.
  7. Ich verfolge einen Plan bis zum Erfolg. Aber ich weiß auch, wann der Plan als gescheitert gelten muss und es Zeit ist, etwas anderes zu versuchen.
  8. Es bedeutet auch, zu erkennen, wann es Zeit ist, beiseite zu treten und jemand anderem die Führung zu übergeben.
  9. Es bedeutet, vor Menschen zu sprechen, sie zu befähigen und zu begeistern, aber auch zurücktreten und das Team den Erfolg als den ihren feiern zu lassen.
  10. Es erfordert viel mehr Flexibilität, Kreativität, Anpassungsfähigkeit und Demut, als viele Leader bereit sind zu entwickeln.

👉🏻 Complete Ownership ist ein unverzichtbarer Bestandteil von Leadership. Du kannst nie die Verantwortung von dir weisen. Was in Deinem Leben aktuell existiert, hast Du so erschaffen, aktiv oder passiv. 

 

Leadership-Prinzipien: Führen und Folgen

Ich vergleiche den Marktplatz unserer Wirtschaft immer wieder mit einem Schlachtfeld. Anstatt einer Waffe benutzt Du Geld. Anstatt Deine Angriffstruppen benutzt Du Marketing. Statt Ländern eroberst Du Marktanteile und -segmente.

Genau wie auf dem Schlachtfeld, muss eine gute Führungskraft das entsprechende (antrainierte) Mindset haben, um jederzeit in der Lage zu sein, Entscheidungen zu treffen. Erfolgreiche Leadership-Prinzipien sind vollkommen unabhängig von persönlichen Vorlieben oder emotionalen Abhängigkeiten. Es muss immer zu Gunsten des eigenen Teams und dem Erfolg der Mission entschieden werden. Es muss getan werden, was erforderlich ist. Dazu gehört auch, Diskomfort auszuhalten, z. B. wenn eine Strategie gewechselt werden muss oder man sich selbst exponiert.

Ein Leader kann niemals keine Meinung haben. Er kann niemals einfach keine Entscheidungen treffen. Er muss reagieren, wenn es darauf ankommt. Er darf keine Angst vor Misserfolg haben.

Der SEAL-Ethos hat diese eine Zeile drin: „We lead and we follow”. Daraus kannst Du das folgende Leadership-Prinzip ableiten: Im Zweifel bin ich jetzt gerade nicht der, der sagt, was gemacht wird, sondern ich bin jetzt gerade Teil des Teams und helfe mit, damit wir das Ergebnis erzielen können.

 

Die 5 wichtigsten Eigenschaften einer Führunsgkraft [Liste]

  1. Demut und Mäßigung
    Ein Leader tritt vor und führt in Zeiten der Krise. Bei Erfolg gibt er den Erfolg an das Team weiter und tritt zurück in den Schatten.

  2. Commitment und Unbeirrbarkeit
    Denn Du wirst ganz alleine mit Deiner Entscheidung sein. Das ist eine der schwierigsten Aufgaben eines Leaders.
  3. Disziplin
    Disziplin ist Freiheit. Wenn Du Dich zwingen muss, dann ist ihr das Ergebnis, welches Du durch diese Handlung langfristig erzählen willst, nicht wichtig.
  4. Das Akzeptieren der harten Fakten
    Nur sie ermöglichen es dir, wichtige Entscheidungen zu treffen.
  5. Vertrauen
    Das Vertrauen in die eigene Bereitschaft, den Willen und die Fähigkeiten. Das Vertrauen in die Tatsache, dass Du am Ende Dein Ziel erreichen wirst, solange Du nicht von Deinem Weg abweicht.

👉🏻 Eine gute Führung ist das absolute Gegenteil von Status, weil ich mich jederzeit zurücknehmen und sagen kann: „Dann nehme ich jetzt den Besen”, weil es das ist, was gerade erforderlich ist.

 

Mythos Führungsaufgaben: Wofür ein Leader zuständig ist und wofür nicht

Verantwortung als Leader zu übernehmen bedeutet nicht alles selbst regeln zu müssen! Du bist für die Entscheidung zuständig, nicht für die Ausführung aller in Frage kommenden Tätigkeiten. Ein zu viel an kompletter Verantwortung führt schnell zu Mikromanagement und obstruktiver Führung. (Wie Du damit umgehst, kannst Du im 👉🏻Blog zu Mikromanagement nachlesen). 

Eine gute Führungskraft stellt ihr Team und die Mission immer über alles, auch und vor allem über sich selbst. Egoistische Anführer werden immer für Probleme, Unzufriedenheit, Mittelmaß und letztendlich das Scheitern der Mission verantwortlich sein. Diese Denkweise ist den meisten Führungskräften in Deutschland leider fremd.

Der Erfolg des Unternehmens hängt genau von einem Vermögenswert ab: den richtigen Menschen in Deinem Unternehmen. Zu den entscheidendsten Führungsaufgaben gehört, sicherzustellen, dass der richtige Person am richtigen Platz ist und alles hat, was sie zur optimalen Ausführung ihrer Aufgabe braucht.

Zu den Führungsaufgaben gehört auch, die Verantwortung zu übernehmen und andere so zu befähigen, dass sie in ihrem Bereich die komplette Verantwortung übernehmen können.

Für die Einsatzfähigkeit, Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft des Teams zu sorgen, ist einer der zentralen Aufgaben eines Unternehmers. Er muss das richtige Maß aus Distanz und Verbundenheit finden, um ohne persönliche Interessenkonflikte, aber mit echter Empathie ein Team führen zu können.

Es gibt Leader, die zu wenig kommunizieren. In diesem Fall war es das Tier nicht, wo es steht und wohin es geht. Oder der Leader redet zu viel, dann schalten die Teammitglieder ab und hören nicht mehr zu.

So viel Charisma kann verhindern, dass Probleme an den Leader herangetragen werden. So groß ist der Respekt vor der Persönlichkeit des Leaders. Ein Zuwenig an Präsenz kann dazu führen, dass der Leader nicht ein solches wahrgenommen wird.

 

Wie Leader ihr Team und das Business durch Krisenzeiten führen [Checkliste]

Ob hausgemacht oder durch äußere Faktoren, wie Wirtschaft oder Politik, in einer Krise wird es dir nicht helfen, auszuharren und auf bessere Zeiten zu hoffen. Du bist nicht für die aktuelle Marktsituation verantwortlich. Doch zu den wichtigen Leader-Eigenschaften zählt die Verantwortung, wie Du damit umgehst – und die liegt allein bei Dir. Indem der Leader seine Ressourcen effizient nutzt, kann er als Sieger aus der Situation hervorgehen.

Nur, wenn Du die komplette Verantwortung übernimmst, wird es gelingen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. In dem Moment, wenn Du ein Problem als Deines ansiehst, wirst Du an der Lösung arbeiten können und wollen.

Das mag bedeuten, dass Du eine komplett neue Strategie brauchst. Die folgende Checkliste werden Dir in Krisenmomenten helfen, Klarheit zu gewinnen und Dich neu aufzustellen: 

  • Was muss ich eventuell opfern, um als Sieger aus der Situation hervor zu gehen?
  • Was sind meine Aktivposten und wie kann ich sie am sinnvollsten nutzen?
  • Wie muss ich jetzt mit meinen Mitarbeitern kommunizieren?
  • Wie sehen die Fakten aus, schonungslos und brutal realistisch betrachtet?
  • Welche Informationen fehlen mir für mein Handeln?
  • Was brauche und tue ich als Nächstes?

 

Dein Lebensstil, oder: Wie trainiere ich meine Leadership-Skills?

Es ist essentiell, dass jeder zuerst sich selbst und dann ein Team führen kann. Er muss als Leader leben, nicht nur einer sein. Es ist ein lebenslanger Prozess, Leder zu werden und zu sein. Es gibt, wie immer im Leben, keine Perfektion. Du wirst Deine Führung immer wieder “nachjustieren” müssen.

Äußere Umstände haben einen erheblichen Einfluss auf unser Leben. Du besitzt die Fähigkeit zu entscheiden, wie Du damit umgehen willst. Damit ist auf keinen Fall gemeint, dass Du alles toll finden musst, was in Deinem Leben passiert. Doch gerade dann, wenn es wirklich hart und manchmal sehr dunkel wird, hast Du die Möglichkeit, darauf in einer Art und Weise zu reagieren, die Dich daran wachsen lässt.

Die totale Verantwortung für alles in Deinem Leben zu übernehmen ist ein entscheidender Schritt, um eine gute Führungskraft vom Typ Leader zu werden. Nur so wirst Du immer wieder den Impuls spüren, analysieren, zu lernen, anzupassen, zu implementieren – zusammengefasst: zu entscheiden.

👉🏻 Letztlich geht es um die Bereitschaft, die Möglichkeit zu erkennen und gegebenenfalls neue Wege zu gehen.

 

Erfolgsroutinen, Leadership, Kommunikation und Unternehmertum sind übrigens auch Themen, über die ich regelmäßig mit Unternehmern beim Workshop spreche. Du möchtest beim nächsten Event dabei sein? Dann sichere Dir ein Ticket für den nächsten Unternehmer-Workshop vom 06.-07. Juni 2024 in Hamburg.

Im Buch blättern!

Du möchtest mehr erfahren?
Hol' Dir das Buch!