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Leader vs. Manager. Wer besser am – statt im – Unternehmen arbeitet

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Okt 11, 2022

Was ist der Unterschied zwischen einem Leader und einem Manager?

Das ist eine Frage, die mir häufig gestellt wird und tatsächlich ist die Antwort: Da gibt es keinen Unterschied. Ich weiß, das löst dann häufig fast schon Glaubenskriege aus, weil eben nicht verstanden wird, was Leadership eigentlich bedeutet. Leadership bedeutet, alles dafür zu tun, dass das Team gewinnt.

Aufgaben einer Führungskraft

Das heißt als Führungskraft – und Manager ist eine Führungskraft – gehört es primär zu Deinen Aufgaben, dafür zu sorgen, dass Dein Team von Dir die bestmögliche Unterstützung bekommt. Vergewissere Dich, dass Dein Team alles hat, was es braucht, dass alle im Team vertrauensvoll zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. So kann jeder zum Besten des Teams im Sinne der gemeinsamen Mission und Vision arbeiten.

Damit Führung gelingt, ist es natürlich erforderlich, dass alle gemeinsam verstanden haben, was denn wirklich das gemeinsame Ziel ist. Wie sieht es denn aus, wenn wir gewonnen haben, was ist das messbare und sichtbare Endergebnis? Ich weiß, dass allzu viele Unternehmen und auch Konzerne und Konzern-Abteilungen nicht mit solchen harten, greifbaren, messbaren Zielen arbeiten, die natürlich auch in ihrem Sinn verstanden werden müssen (das wäre z. B. das Thema OKRs).

Für die Definition von Führung ist es wichtig zu verstehen, dass ein Manager gleichzeitig auch ein Leader ist. Jeder ist ein Leader. Der Mann am Fließband ist ein Leader. Er muss in seinem Bereich bereit sein, die Verantwortung für sich selbst und möglicherweise auch für seine Kollegen zu übernehmen, wenn er am besten sieht, was gerade zu tun ist. Deswegen können wir hier keine Unterscheidung machen. 

Leader ist keine Jobbezeichnung, so wie Manager oder Vorarbeiter oder eben Führungskraft. Deswegen gebrauche ich auch nicht häufig den Begriff „Führung“, denn er ist im Deutschen sehr falsch geprägt worden mit all den tollen Führungstheorien, die es gibt. Die haben in aller Regel nur sehr wenig mit Leadership zu tun.

Definition von Leadership

Leadership bedeutet: für das Team zu sorgen. Durch ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten gilt es, dafür zu sorgen, dass:

  • die Teammitglieder immer genau wissen, was zu tun ist, 
  • sie auch miteinander richtig gut kommunizieren, 
  • Feedbackschleifen möglich sind, ohne dass jeder gleich beleidigt ist oder das wie ein Vorwurf oder Angriff klingt, und dass 
  • jeder bereit ist, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. 

Damit sind wir wieder in der Rolle des Leaders. Der Manager muss ein Leader sein, ansonsten wird er niemals dafür sorgen können, dass sein Team optimal performt.

Die Aufgabe eines Managers ist ja in einem bestimmten Bereich mit einer bestimmten Anzahl von Menschen Ergebnisse herzustellen. Ich habe oft das Gefühl, dass Management so verstanden wird und es auch tatsächlich so gewünscht wird, dass jeder einzelne da drin kontrolliert wird. Schlechte Führung ist, wenn man Mitarbeitern die ganze Zeit sagt, was sie zu tun haben, immer guckt, ob das auch funktioniert und prüft, ob jeder alles richtig gemacht hat. Hier sind wir sofort im Mikromanagement und das kann nicht Aufgabe eines Managers sein. 

Vorbild für Mitarbeiterführung: Der Silent Leader

Das Ziel muss ja immer der sogenannte Silent Leader sein, das heißt jemand der da ist, der den Überblick hat, der das große Bild sehen kann, der sich darum kümmert, dass das Team alles hat und der letztlich nicht viel sagen muss, weil jeder weiß, was zu tun ist und jeder in seinem Bereich die Verantwortung bzw. Leadership übernimmt und alle zusammen auf dieses Ziel hinarbeiten, weil sie wissen, wenn das Team gewinnt, dann habe ich auch gewonnen und wenn das Team verliert, dann habe ich auch verloren, also wir alle zusammen. Das ist die Aufgabe jedes Leaders und damit auch jedes Managers. Egal, ob das eine Führungskraft eher auf den niedrigen Stufen in einem Unternehmen oder einem Konzern ist, ob das ein Vorarbeiter ist oder ein Bauführer oder ob das jetzt irgendein C-Level Executive ist – jeder einzelne da drin muss ein Leader sein und Leadership leben.

Feel-Good-Manager: Ein schlechtes Zeichen für Führungskompetenz

Wie sich Mitarbeiter wirklich wertgeschätzt fühlen

Die Hauptaufgabe von jedem Leader ist es, sich um das Wohlergehen, um die Performance des Teams zu kümmern, und zwar nicht mit der Knute und mit Befehlen, sondern mit Verständnis und mit Fordern, vor allen Dingen aber auch Fördern. Das ist das, was Menschen am meisten Anerkennung und Wertschätzung spiegelt:,

  • wenn sie eigenverantwortlich handeln dürfen
  • wenn sie auch Fehler machen dürfen
  • wenn sie daraus lernen dürfen und 
  • wenn sie autonom ihre Aufgaben erledigen und Ergebnisse produzieren können.

Wenn Du ihnen das wegnimmst, dann brauchst Du nicht mehr über das Themen Wertschätzung und Anerkennung nachdenken, denn Schulterklopfer und Hast-Du-gut-gemacht-Statements sind keine Wertschätzung. Das ist auch keine Anerkennung, das ist nice-to-have und solche Dinge solltest Du auch tun. Aber wenn der Rest fehlt, wenn sie sich ansonsten nicht wohlfühlen, nicht wirklich selbstsicher fühlen, weil sie eben eigenverantwortlich arbeiten können, dann ist dieser ganze Katalog Anerkennungskram völlig wertlos. 

Welches gravierende Problem ein Feel-Good-Manager nicht lösen wird

Deswegen machen auch Dinge wie z. B. Feel-good-Manager überhaupt keinen Sinn. Denn warum braucht man denn einen Happiness-Manager, damit sich die Leute gut fühlen? Er managt das Wohlfühlen des Teams. 

Hier ist die unangenehme Wahrheit: Wenn Dein Team sich nicht wohl fühlt bei dem, was es tut auf dem Weg zum gemeinsamen Gewinnen, dann hast Du als Führungskraft bereits versagt, denn eine gute Führung führt immer dazu, dass Menschen sich wohlfühlen. Wenn eine gute Mitarbeiterführung nicht existiert, dann wird auch kein Feel-Good-Manager dabei helfen, dass die Leute sich wirklich gut fühlen. Du kannst natürlich punktuell Sachen machen, die Leute toll finden, die sie schön finden. Das kann ein Event oder ein Kicker im Büro sein oder schöne Gespräche miteinander. Das ist alles nice-to-have, aber deswegen fühlen sie sich trotzdem nicht besser bei ihrer Arbeit.

Ich halte das für sehr gefährlich, hier einfach Dinge zu verdecken, die unbedingt geklärt und geregelt werden müssen. Das Thema Leadership liegt nun mal praktisch überall brach. Es versteht im Management deutscher Unternehmen fast niemand, was Führungskompetenz eigentlich bedeutet. 

Was gute Führung bewirken kann

Dementsprechend weiß auch gar keiner, was gute Führung tatsächlich bewirken und was es tun kann. Es ist die Ausgangslage für ein erfolgreiches Miteinander. Eine effektive Mitarbeiterführung wird Dir immer – wenn Du die richtigen Leute zusammenbringst – super zufriedene, super ambitionierte, super produktive und super engagierte Menschen, Mitarbeiter und Teams bringen. Die sind motiviert durch das, was sie zusammen tun können, durch diese Befriedigung, die sie jeden Tag aus ihrer Arbeit ziehen, aus der eigenverantwortlichen Tätigkeit, Autonomie und der Verantwortung diese übernehmen dürfen. Das ist es, was Menschen pusht und das ist es, was Menschen weiterbringt. Dann brauchst Du keinen Feel-good-Manager mehr. 

Fazit: Leadership geht uns alle etwas an

Deswegen kann „Leader vs. Manager?“ keine vernünftige Frage sein. Jeder Manager ist automatisch dazu aufgerufen ein Leader zu sein und jeden Tag – so wie wir alle – jeden Tag als Leader besser zu werden. Je eher Du als Manager anfängst, Dich mit dem Thema Leadership sehr ernsthaft zu beschäftigen, umso einfacher wird Dein Job werden –  das kann ich dir versprechen.

 

Erfolgsroutinen, Leadership, Kommunikation und Unternehmertum sind übrigens auch Themen, über die ich regelmäßig mit Unternehmern beim Workshop spreche. Du möchtest beim nächsten Event dabei sein? Dann sichere Dir ein Ticket für den nächsten Unternehmer-Workshop vom 06.-07. Juni 2024 in Hamburg.

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